Cabo Verde - Kapverdische Inseln
Boavista
Boavista ist die östlichste der Inseln
von Cabo Verde und die nächstliegendste zum afrikanischen Erdteil. Ihre
grössten Ausdehnungen sind 31 km in Richtung Nord/Süd und 29 km in
Richtung West/Ost. Sie besteht aus sedimentären Felsen mit eruptiven
Mineralien in Rabil und Fundo. Die Insel ist relativ flach. Ihr höchster
Punkt ist der Pico d' Estancia mit 390 Metern.
Die Dattelpalme mit drei oder sechs Stämmen, die alle vom gleichen
Ausgangspunkt emporwachsen, ist typisch für diese Insel.
Unzählige Dünen entlang der 55 km schönen Strände mit weissem Sand lassen
sie wie eine Mondlandschaft erscheinen. Sie und das smaragdgrüne Wasser
sind die Merkmale, die Boa Vista zu einem touristischen Anziehungspunkt
par excellence machen.
Geschichte
Die Insel wurde am 3.Mai 1480 nach Maio,Santiago und Fogo entdeckt und
bekom zuerst den Namen S. Cristavao. Die Bezeichnung Boa Vista hat ihren
Ursprung der Legende nach in dem Ausruf "Capitano, boa vista" statt dem
traditionellen "jerra a vista" (Land in Sicht), eines Freudenschreis
irgendeines Seemanns vom Ausguck eines Segelmastes. Am Anfang war diese
Insel von einer der Statthalterschaften von Santiago abhängig. Die
Besetzung nahm ihren Anfang im Jahr 1497, als sie dem Kapitän Rodrigo
Afonso zur Viehzucht überlassen wurde.
Das Vieh wurde von einer kleinen Anzahl Hirten gehütet. Die eigentliche
Besiedlung fand ab 1620 statt, als die erste Ortschaft Povocao do Velha -
entstand und eine Gruppe von Engländern mit der Salzgewinnung begann. Das
bedeutete eine entscheidende Verbesserung der Inselwirtschaft und zog
andere Kunsthandwerksindustrien, wie die Tuchherstellung und die
Keramikfabrikation, nach sich. Ab diesem Zeitpunkt blühte die Insel stark
auf und wurde zu einem wichtigen kulturelle Zentrum des Archipels. Kurze
Zeit später entdeckten Piraten, angezogen von den dort hergestellten Waren
die Inseln, 1815 und 1817 wurde sie geplündert, was den Bau der Festung "Duque
de Braganca" auf dem Eiland Sal-Rei zur Folge hatte. Man betrachtet Boa
Vista als die Wiege der "Morna", der eigentlichen Musik von Cabo Verde.
Ihr Name kommt aus dem Englischen "to mourn", was "weinen", "beklagen"
bedeutet. 1843 die Insel der Sitz der portugiesisch-britischen Kommission
zur Abschaffung der Sklaverei.
Handwerk
Von den während der Besiedelung gegründeten Handwerksbetrieben existiert
nur noch eine Keramikfabrik mit ganz eigenem Profil, da Verfahren genutzt
werden, die auf afrikanische Wurzeln zurückgehen. Ausser dekorativen
Gegenständen werden auch Töpfe, Fliesen, Fussbodenbeläge, Gemälde aus
Fliesen und Dachziegel gefertigt.In den Werkstätten und Geschäften der
Insel kann man auch Stickereien, Tonpuppen, Strohhüte und verschiedene
Artikel, die aus Horn und Kokosnussschalen gemacht werden, finden. Dieser
letzte Artikel ist von Touristen sehr begehrt.
Gastronomie
Sie ist reich und vielfältig und basiert auf Fisch und Meeresfrüchten.
Langusten in ihren unzähligen Formen, Percebes (Entenmuschelgerichte),
Krebse und Schalentiere lassen dem Feinschmecker das Wasser im Mund
zusammenlaufen. Die Fisch- und "Capado" (Zicklein)-Brühe sind ebenfalls
Delikatessen der gehobenen Gastronomie. Als Nachspeise oder zum Frühstück
gibt es den wohlschmeckenden Käse von Boa Vista.
Zeitvertreib und Sport
Bekannt als Insel der Strande und der Dünen, bietet Boa Vista mit seinem
Meer die beste Alternative für die Mussestunden des Reisenden. Ein Bad im
sauberen, klaren Wasser oder Wassersport wie Windsurfen, Tauchen oder
Angeln sind jederzeit ein Vergnügen. Von den Stränden, die die ganze Insel
umgeben, hebt sich Currolinho hervor, der beste Strand von ganz Kap Verde,
bekannt als Santa Monica durch seine Ähnlichkeit mit dem Strand gleichen
Namens in den Vereinigten Staaten von Amerika.
In Boa Vista, wo die Morna entstand, vergehen die Nächte mit Musik in
einer exotischen afrikanischen Atmosphäre. Die gastfreundlichen Einwohner
bereiten den Gästen das Geschenk herzlicher Freundschaft und sind immer zu
einem guten Gespräch bereit.
Besichtigungen und Reisebeschreibung
Vor der Hauptstadt der Insel, Sal-Rei, liegt ein Eiland mit gleichem Namen
auf dem es noch Spuren der historischen Festung Duque de Braganca gibt.
Über den Strand von "Chave" erreicht man Rabil, in der Vergangenheit der
wichtigste Ort der Insel. hier kann man die älteste Kirche, S. Roque, die
im Jahr 1801 erbaut wurde, und ebenso eine Keramikfabrik, besichtigen.
Empfehlenswert ist die Rückkehr nach Sal-Rei auf der Strasse durch Dünen
und Dattelpalmen.
Mit dem Wagen, am besten mit einem Geländewagen, erreicht man von Rabil
aus Povoacao Velha, nachdem man den Berg von Santo Antonio überquert hat.
In Richtung Norden empfiehlt sich eine Spazierfahrt durch die Felder und
die Ansiedlungen Joao Galego, Cabeco das Tarrafes, bis man zum Leuchtturm
von Morro Negro, dem östlichsten des Archipels und nächstgelegensten Punkt
zum afrikanischen Kontinent, kommt.
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